Freitag 16. Mai 2008

Heute erleben wir den Lago Maggiore in seiner vielfältigen Schönheit mit Besuch der Isola Bella. Prunkvoll ist der Barockpalast, wunderschön der italienische Garten. Am Nachmittag fahren wir nach Pallanza, wo wir den Garten der Villa Taranto besuchen. Er ist einer der Attraktionen am Lago Maggiore. Narzissen, Aschenkräuter, Magnolien, Forsythien, Mimosen und zahlreiche andere Blumen blühen hier.



Um 8:00 begeben wir uns in den Speiseraum wo für uns ein Frühstücksbuffet vorbereitet ist. Das Wetter ist nicht das beste, die Wolken hängen tief und zeitweise regnet es leicht. Da aber die Aussichten für morgen noch schlechter sind beschliessen wir die Borromäischen Inseln und die Villa Taranto heute zu besichtigen. Um 9:30 werden wir mit zwei Booten direkt von der Anlegestelle des Hotels abgeholt und zur Isola Bella gebracht.



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Die Isola Bella (deutsch: schöne Insel) zählt zu den Borromäischen Inseln und findet sich im Borromäischen Golf des Sees, etwa 400 Meter vor der Gemeinde Stresa. Sie ist 320 Meter lang und 180 Meter breit, im Nordwesten ist sie bebaut mit dem Palazzo Borromeo, an den sich im Südosten die Gartenanlagen des Palastes anschließen.

Die Isola Bella galt bereits im 18. Jahrhundert als eines der Weltwunder. Das ursprünglich felsige Eiland erhielt unter Carlo III. Borromeo die Form eines Schiffs.
Das westliche Ende der Insel ragt wie ein schmaler Bug in den See, das darauf erbaute Schloß wirkt von der Ferne wie der gewaltige Schiffsaufbau und die Gartenterrassen am anderen Ende der Insel verkörpern das hohe Heck des Schiffs.

Der Palazzo Borromeo wurde ab 1632 von den Architekten Francesco Castelli, Filippo Cagnola und Carlo Fontana im Stil des lombardischen Frühbarock errichtet.

Die üppig ausgestatteten Räume, darunter der Napoleon-Saal, der Gobelin-Saal mit flämischen Wirkteppichen und der Luca-Giordano-Saal mit Gemälden von Giordano und Bernardino Luini. Der über zwei Stockwerke reichende beeindruckende Festsaal mit Ausblick auf den See, aber nicht zur Schiffsanlegestelle, dem früheren Dienstbotenbereich, wurde erst sehr viel später fertiggestellt.
Im unteren Areal des Palastes befinden sich die Grotten, sechs reich mit Muscheln und anderen Meerestieren ausgeschmückte Gewölberäume, nach barockem Geschmack "natürlich" gestaltete Kunsthöhlen.
Von den Grotten führt der Weg in den Garten, erst durch einen englischen Landschaftsgarten des 19. Jahrhunderts hindurch zu dem eigentlichen Juwel der Insel, dem geradezu prototypischen italienischen Garten des Frühbarock.
Dieser erhebt sich über dem englischen Garten auf einem kleinen Plateau und darüber befindet sich der terrassierte und mit Nischen und Statuen von Nymphen und Fluß- und Meeresgöttern geschmückte Gartenbereich.
Das Einhorn, das Symbol der Familie Borromeo, krönt 37 m über dem Wasserspiegel den Garten und ist von beiden Seiten, dem Schloß und der dem Schloß abgewandten Seeseite her zu sehen.
In dem barocken Garten wächst und blüht eine exotische Vegetation in allen Farben: Rosen, Lilien, Malven, Zitrusbäume, Oleander, Eiben und Zypressen.
Dazwischen stolzieren weiße Pfauen, die im Frühjahr – ungeachtet der vielen Besucher – stolz ihr Rad schlagen. Bei schönem Wetter fühlt man sich für Stunden in eine Märchenwelt versetzt.

Die Isola Bella zählt heute zu den Touristenattraktionen am Lago Maggiore. Sie ist per Boot von Stresa aus zu erreichen und zieht jedes Jahr zahlreiche Besucher an. Der Palast enthält heute ein Museum, in dem die prächtige Ausstattung mit wertvollen Gobelins und einer Muschelgrotte zu besichtigen ist. Neben dem Palast und seinem Garten liegen am Westufer einige Häuser am Fuße der Palastmauern, die meist Gaststätten und Souvenirgeschäfte beherbergen.

Wir besichtigen den Palast und den Garten leider bei zeitweise leichen Regen. Um 12:15 werden wir von den Booten abgeholt und zur Isola dei Pescatori gebracht.



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Die Isola dei Pescatori (deutsch: Fischerinsel) zählt zu den Borromäischen Inseln im Lago Maggiore. Sie ist die einzige Insel im See, die seit Beginn des 14. Jahrhunderts bis heute dauerhaft bewohnt ist.

Die Insel ist auf 350 Metern Länge und 100 Metern Breite vollständig mit einer kleinen Siedlung bedeckt. Die mehrstöckigen Häuser weisen charakteristische lange Balkone auf, an deren Geländer traditionell der Fisch getrocknet wird.

Die rund fünfzig Einwohner leben vom Tourismus und vom Fischfang. Markantestes Bauwerk der Insel ist die Pfarrkirche, die dem heiligen Viktor (San Vittore) geweiht ist. Jedes Jahr am 15. August (ferragosto) zieht eine Prozession mit der Statue des Schutzpatrons auf einem Boot um die Inseln, das von zahlreichen Touristen und Einheimischen schwimmend begleitet wird.

Das Mittagessen nehmen wir im Restaurant Italia ein. Eine gute Fischplatte und ein gutes gegrilltes Fleischgericht bekommen wir vorgestetzt. Das Wetter hat sich gebessert, es scheint zeitweise die Sonne und wir können das Mittagessen im Garten des Restaurants geniessen.

Um 14:00 fahren wir mit den Booten zurück zum Festland nach Stresa.



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Stresa, das römische Strixia, mit seinen heute 5.000 Einwohnern wurde im ausgehenden 18. Jahrhundert zu einem der bekanntesten Bade- und Erholungsorte in Europa. Zuerst die Eröffnung der Simplon-Straße durch Napoleon, später der Bau der Eisenbahn mit der Anbindung über Domodossola nach West- und Mitteleuropa und zum Süden nach Mailand, Turin und Genua und heute durch die direkte Autobahnverbindung nach Mailand und Turin lassen die Besucherströme nicht abreißen.

Die gepflegte Uferpromenade vor der Kulisse der großen Hotels ist allemal einen Besuch wert. Die schön angelegten Parks der meisten Villen sind in Privatbesitz und in der Regel nicht zugänglich.

Aber der in italienischem Stil angelegte Park der Villa Ducale mit einer geradezu monumentalen Libanon-Zeder aus dem Jahr 1860 kann ohne Eintritt besichtigt werden. In dem palastähnlichen Bau von 1770 eines reichen Mailänder Tabakhändlers ist heute das Collegio Rosmini untergebracht.

Nach einem kurzen Spaziergang durch Stresa und Besichtigung des Gartens der Villa Ducale fahren wir mit dem Bus nach Verbania wo wir den 20 Hektar großen Park der Villa Taranto besuchen.

Wir sind fasziniert von diesem weitläufigen Park weitgehend im englischen Stil mit in Europa seltenen vor allem asiatischen Bäumen und Gewächsen. Ganz im Gegensatz dazu die italienischen Gartenteile mit einer einmaligen Blumen- und Blütenvielfalt.

Der reiche Schotte Neil McEacharn verwandelte in den Jahren nach 1931 den Park einer Villa aus dem Jahr 1875, errichtet im Stile Napoleon III., in einen botanischen Garten für alle. Es war das Ziel von McEacharn, botanische und ästhetische Vielfalt und Schönheit zusammenzufügen.

Im Jahr 1938 schenkte McEacharn den Park dem italienischen Staat unter der Bedingung, seinen botanischen Garten zu erhalten und weiter zu vervollkommnen.

Es wachsen über 20.000 Pflanzenarten in diesem Park, davon allein über 500 Rhododendron- und über 300 Dahlienarten.

Das ganze Jahr über bietet sich dem Besucher ein üppig blühender Garten, abwechselnd Tulpen, Magnolien, Lotusblumen, Kamelien, Azaleen, Dahlien und viele andere. Im Herbst kommt noch die Laubfärbung der Bäume hinzu.

Dazu eine Vielzahl von in Europa einmaligen tropischen Gewächsen, dazwischen Springbrunnen, Wasserkaskaden und blumengesäumte Wasserbecken mit Seerosen in allen Farben.

Einen besonderen Höhepunkt bildet das Gewächshaus der "Victoria Amazonica", einer Wasserlilienart aus dem Amazonasgebiet, die pfannenähnliche Blätter von ca. 1-2 m Durchmesser entwickelt und in konstant 30 Grad warmen Wasserbecken gehalten werden muss.

Der 1964 verstorbene McEacharn liegt inmitten seines Parks in einem Mausoleum begraben.

Leider wird das Wetter immer schlechter und am Ende der Besichtigung regnet es sehr stark und wir schauen das wir unseren Bus erreichen der uns wieder zum Hotel bringt.



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Um 19:30 wird das Abendessen serviert. Heute gibt es Ravioli, Schnitzel mit Tomatensauce und Salat vom Buffet und als Nachtisch Pudding. Das Wetter ist schlecht sodas wir die Terasse die das Hotel am Ufer des Sees bietet nicht nutzen können.